Haarbruch
– was hilft, wenn die Widerstandsfähigkeit nachlässt
Von Dr. Christoph Theurer
26. September 2024
Die Haare brechen ab und fallen aus: Brüchige Haare haben viele Ursachen und können das Selbstbewusstsein und die Unbeschwertheit erheblich belasten. Wenn die Haare immer abbrechen, wirken sie auf Dauer spröde und kraftlos und es scheint, als würden sie jedem Stylingversuch widerstehen. Doch was steckt dahinter und was kann man gegen Haarbruch tun? Erfahren Sie hier alles zu den Ursachen für brüchiges Haar und finden Sie heraus, was Sie tun können, wenn die Haare abbrechen.
INHALT
• Was ist Haarbruch?
• Ursachen für Haarbruch: Wieso brechen Haare ab?
• Was tun bei Haarbruch?
• Haarbruch vermeiden
Was ist Haarbruch?
Haarbruch tritt auf, wenn die mechanische Festigkeit der Haare durch verschiedene Faktoren wie chemische Behandlungen, Hitze oder mangelhafte Pflege abnimmt. Es handelt sich um ein physikalisches Ereignis, bei dem die Haare nicht mehr in der Lage sind, alltäglichen Belastungen standzuhalten und daher entlang des Schafts brechen. Wenn das Haar bricht, deutet dies darauf hin, dass es in seiner Struktur geschädigt ist und wichtige Bestandteile verloren hat, die für seine Stärke und Elastizität notwendig sind. Im Gegensatz zu Haarausfall, der von der Wurzel her auftritt, zeichnet sich Haarbruch durch das Abbrechen der Haarstruktur am Ansatz, in den Längen oder Spitzen aus.
Wie sieht Haarbruch aus?
Haarbruch manifestiert sich optisch durch markante, kleine weiße Punkte auf den Haaren, die Bruchstellen anzeigen. Diese Punkte sind ein Indikator dafür, dass das Haar strukturelle Schäden erlitten hat, was ihm ein sprödes und strohiges Aussehen verleiht. Im Unterschied zu Spliss, welcher typischerweise die Haarspitzen betrifft und diese spaltet, kann Haarbruch entlang der gesamten Haarlänge auftreten.1
Ursachen für Haarbruch: Wieso brechen Haare ab?
Haarbruch kann durch eine Vielzahl von internen und externen Faktoren verursacht werden, die Haarstruktur schädigen und die Gesundheit der Haare beeinträchtigen. Um wirkungsvoll gegen Haarbruch vorgehen zu können, müssen zunächst die Gründe für brüchiges Haar verstanden werden.
Zu den Ursachen, warum Haare abbrechen, zählen:
Mangelhafte oder übermäßige Pflege
Die Art und Weise, wie wir unsere Haare tagtäglich pflegen, kann erheblich zu ihrer Brüchigkeit beitragen. Übermäßiges Bürsten und Produkte mit einem zu hohem Säuregehalt (pH < 5,0) können die Haarstruktur beschädigen. Ideal sind Pflegeprodukte mit hautneutralem pH-Wert zwischen 5 und 6,5. Dieser ist leicht sauer und besser für die Pflege von Haar und Kopfhaut geeignet. Ebenso belastet unsachgemäßes Trocknen mit dem Handtuch, wie kräftiges Reiben, nasse Haare stark. Zu viel Hitze durch Föhnen, Glätten und Co. entzieht den Haaren ihre Feuchtigkeit. Wer darüber hinaus auf regelmäßiges Spitzenschneiden verzichtet und seine Haare in straff gebundenen Frisuren trägt, erhöht das Risiko für brüchige Haare zusätzlich.2
Einseitige Ernährung
Eine unzureichende Nährstoffversorgung beispielsweise beeinträchtigt die Haarstruktur. Besonders bei einem Mangel an Mineralstoffen, Vitaminen und Aminosäuren können die Haare ihre Widerstandsfähigkeit verlieren und leichter brechen. So führt etwa ein ausgeprägter Eisenmangel zu trockeneren Haaren . Wichtige Nährstoffe für gesundes Haar sind unter anderem Biotin (Vitamin H), Kalzium, Eiweiß und B-Vitamine.4
Psychische und physische Belastung
Stress und körperliche Belastung setzen dem Körper stark zu und können auch die Gesundheit der Haare beeinträchtigen. Unter Stress produziert der Körper vermehrt Hormone wie Cortisol und Noradrenalin, die nicht nur psychische, sondern auch körperliche Auswirkungen haben. Schlafstörungen, Anspannung, ein Mangel an Selbstfürsorge sind einige der möglichen Folgen. Wenn Geist und Körper unter Druck stehen, kann es zu einem Nährstoffmangel kommen, weil lebenswichtige Ressourcen anderen Bereichen zugeteilt werden. Dies kann dazu führen, dass die Haare nicht mehr ausreichend versorgt werden.5
Medizinische Ursachen
Haarbruch kann auch medizinische Ursachen haben. Probleme mit der Schilddrüse können sich negativ auf die Haargesundheit auswirken. Auch schwere grippale Infekte oder chronische Darmerkrankungen sowie die Auswirkungen einer Chemotherapie können zu brüchigem Haar führen.
Was tun bei Haarbruch?
Haarbruch beeinträchtigt nicht nur das Erscheinungsbild unserer Haare, sondern signalisiert uns einen Mangel oder ein Zuviel an Pflege. Für eine Pflegeroutine, welche die Bedürfnisse brüchiger Haare befriedigt, braucht es reichhaltige Produkte und die richtigen Haarpflegetechniken. Diese helfen auch dabei, Haarbruch vorzubeugen.
Brüchige Haare richtig pflegen
- Schonende Haarwäsche: Reduziere die Waschhäufigkeit und shampooniere statt der Haarlängen vor allem die Kopfhaut, um den natürlichen Schutzfilm der Haare zu bewahren und ihre Bruchanfälligkeit zu verringern.
- Sanft trocknen: Nasse Haare sind besonders empfindlich und anfällig für Bruch, daher sollte das Reiben mit einem Handtuch vermieden werden. Haare stattdessen in ein Baumwoll-Shirt oder Mikrofaserhandtuch einschlagen und sanft das Wasser herausdrücken.
- Vorsichtig entwirren: Geschädigte Haare brechen beim Kämmen ab. Daher solltest du nasses Haar nicht bürsten und stattdessen in feuchtem Zustand mit einem grobzinkigen Kamm vorsichtig entwirren. Experten-Tipp: Trockene Haare mit Naturborsten bürsten, um den schützenden Talg gleichmäßig zu verteilen.
- Hitze vermeiden: Föhnen auf das Nötigste beschränken und niedrige Temperaturen wählen. Die häufige Anwendung von Hitze durch Glätteisen und Lockenstäbe solltest du möglichst vermeiden.
- Auf chemische Behandlungen verzichten: Häufiges Haarefärben und die Nutzung aggressiver Färbemittel können die Haarstruktur auf Dauer schwächen. Auf Dauerwellen, dauerhafte Glättungen und häufiges Färben daher möglichst verzichten, um die Schuppenschicht zu schützen.
- Sanfte Styling-Techniken: Straffe Frisuren wie enge Dutts oder Pferdeschwänze gilt es zu vermeiden. Stattdessen die Haare lieber locker zusammenbinden, am besten mit weichen, breiten Zopfgummis ohne Metallteile.6
Pflegende Produkte gegen brüchige Haare
Um brüchige Haare optimal zu pflegen, bedarf es der richtigen Produkte, die Feuchtigkeit spenden, statt sie zu entziehen und dem Haar wichtige Lipide zurückgeben, die beim Waschen verloren gehen. Rückfettende Shampoos, milde Spülungen sowie nährende Haarmasken sollten zu jeder Pflegeroutine dazugehören.
Priorin® Shampoo
Das Priorin® Shampoo pflegt kraftloses und dünner werdendes Haar ganz ohne Parabene und Farbstoffe. Mit einer speziellen Kombination aus Hirseextrakt, Glykoproteinen und Pro-Vitamin B5 stärkt es die Haarstruktur und fördert die Feuchtigkeitsspeicherung. Pro-Vitamin B5 lagert sich am Haar an und verleiht ihm nicht nur Glanz, sondern verbessert auch die Kämmbarkeit und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Haarbruch.
Priorin® Haarmaske
Die Priorin® Haarmaske ist die ideale Pflege-Ergänzung zu den Priorin® Kapseln gegen Haarausfall. Die Maske mit dem Baicapil™-Komplex dringt bis zu den Haarwurzeln vor und unterstützt das natürliche Haarwachstum. Die Inhaltsstoffe der Priorin® Haarmaske sorgen nicht nur für bis zu 75 % mehr Glanz, sondern auch für bis zu 60 % mehr Volumen* und bis zu 97 % weniger Haarbruch.
Hausmittel gegen brüchige Haare
Natürliche Hilfsmittel aus dem Küchenschrank wie Olivenöl, Schwarzer Tee oder Bierspülungen werden oft als einfache und kostengünstige Tipps gegen Haarbruch empfohlen. Obwohl die Wirksamkeit von Hausmitteln gegen Haarbruch wissenschaftlich nicht bewiesen ist, können sie helfen, das Haar gesünder und glänzender aussehen zu lassen.
Haarbruch vermeiden
Nicht nur die Wahl der Pflegeprodukte oder die Häufigkeit des Haarewaschens tragen dazu bei, das Haar vor Haarbruch zu schützen. Neben der richtigen Haarpflege helfen weitere wichtige Maßnahmen, Haarbruch effektiv vorzubeugen.
Ausgewogene Ernährung gegen Haarbruch
Eine gesunde Ernährung zielt darauf ab, den Körper mit allen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zu versorgen. Auch die Haare profitieren davon, wenn auf dem Speiseplan Ausgewogenheit herrscht:
- Eisen ist ein essenzieller Nährstoff für die Haargesundheit, da es eine wichtige Rolle bei der Zellteilung spielt und so das Haarwachstum unterstützt. Ein Mangel an Eisen kann zu Haarausfall sowie zu sprödem und brüchigem Haar führen. Um ausreichend Eisen zu erhalten, sollten Lebensmittel wie rotes Fleisch, Getreideprodukte, dunkelgrünes Blattgemüse und Hülsenfrüchte regelmäßig in die Ernährung integriert werden.
- Vitamin H (Biotin) ist am Aufbau von Keratin beteiligt, dem Hauptprotein der Haare. Eine ausreichende Biotin-Zufuhr stärkt die Widerstandsfähigkeit der Haare. Vitamin H ist in Lebensmitteln wie Eigelb, Nüssen und Pilzen enthalten.7
- Vitamin A ist wichtig für das Haarwachstum. Das Vitamin muss jedoch sorgfältig dosiert werden, da eine Überdosierung zu vermehrtem Haarausfall führen kann. Über die Ernährung ist eine Überdosierung von Vitamin A jedoch praktisch unmöglich, da Nahrungsmittel meist Beta-Carotin enthalten, eine Vorstufe von Vitamin A, die der Körper nach Bedarf umwandelt.
- Vitamin B5 (Pantothensäure) trägt in vielfacher Weise zur Haargesundheit bei. Dieses Vitamin unterstützt nicht nur das Wachstum der Haare, sondern verbessert auch deren Pigmentierung und trägt zur Regeneration von geschädigtem Haar bei.
- Eiweiße (Proteine) sind ein grundlegender Bestandteil der Haare, die hauptsächlich aus einer eiweißhaltigen Substanz bestehen. Eine angemessene Zufuhr von Proteinen ist entscheidend für das gesunde Wachstum der Haare.
- Zink ist unverzichtbar für die Gesunderhaltung des Haares. Das Spurenelement ist an der Produktion von Keratin und Kollagen beteiligt, welche die Struktur der Haare prägen.
Stress reduzieren
Da die psychische Verfassung die Gesundheit unserer Haare beeinflusst, sollte Stress im Alltag aktiv reduziert werden. Techniken zur Stressreduktion wie Yoga und Achtsamkeitsübungen können dazu beitragen, die psychische Belastung zu senken und somit die Ausschüttung von Stresshormonen zu verringern. Indem man bewusst Stressquellen minimiert und sich regelmäßige Auszeiten für Entspannung gönnt, verbessert man nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern kann sich auch positiv auf die Haargesundheit auswirken.8
1 https://www.netdoktor.de/koerperpflege/haarpflege/haarbruch/
2 https://www.meinmed.at/gesundheit/haare-bruechig-ursachen/2501
3 https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/eisenmangelanaemie/symptome-krankheitsbild/
4 https://www.netdoktor.de/koerperpflege/haarpflege/haarbruch/
5 https://www.netdoktor.de/koerperpflege/haarpflege/Haarbruch
6 https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/Haarbruch-stoppen-und-vermeiden/
7 https://www.netdoktor.de/koerperpflege/haarpflege/Haarbruch/
8 https://www.netdoktor.de/koerperpflege/haarpflege/Haarbruch